Tennis: Zahlreiche frühere Topspieler kämpfen um die Deutsche Meisterschaft der Herren 40

Für den gastgebenden TC BW Bohlsbach ist es das Highlight in der 44-jäh­rigen  Vereinsgeschichte, für die Tennis-Fans in der Region ein echter Le­ckerbissen:  Am Wochen­ende  kämpfen die vier besten Herren-40-Teams um die deutsche Meis­terschaft.  Mit dabei sind zahlreiche ehemalige Weltklassespieler.

 David Prinosil hat 1996 in Atlanta die olympische Bronzemedaille im Doppel gewonnen. Am Sonn­tag  könnte der DM-Titel mit den Bohlsbacher Herren 40 dazukommen. Foto: Ulrich Marx

Offenburg. Der Countdown für den TC BW Bohlsbach läuft. Der ganze Verein fiebert der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft der Herren 40 ent­gegen,  die man am Samstag und Sonntag auf der eigenen Anla­ge  austragen darf. »Wir freuen uns riesig, dass es endlich los­geht  «, sagt Mannschaftsführer Marc Baumann. »Das ist ein su­per Vereinsevent,  jeder trägt im Rahmen seiner Möglichkeiten etwas dazu bei.«  Mit dem Gewinn der Regio­nalliga-  Meisterschaft hat die Mannschaft der Bohlsbacher die Grundlage dafür geschaf­fen,  dass am Wochenende zwei Tage lang absolutes Spitzen­tennis  ehemaliger Weltklasse­spieler  in der Ortenau zu sehen ist. Denn turnusgemäß ist der Südwest-Meister diesmal mit der Ausrichtung dran, nach­dem  Bohlsbach im Vorjahr in Remscheid den dritten Platz belegte.

Mit dem Bronzerang wol­len  sich die Blau-Weißen dies­mal  nicht zufriedengeben. »Un­ser  erstes Ziel ist ein Sieg am Samstag im Halbfinale«, sagt Baumann und fügt an: »Im Endspiel ist dann sicherlich al­les  möglich.« Keiner im Umfeld spricht es so richtig aus, aber jeder weiß es: Die Bohlsbacher möchten das Heimspiel unbe­dingt  mit dem Deutschen Meis­tertitel krönen. Dafür wurde der Kader vor der Saison nochmal mächtig aufgerüstet. Mit Alexander Waske und David Prinosil ka­men  zwei langjährige deutsche Daviscup-Spieler, dazu mit Marcus Hilpert der amtieren­de  Herren-45-Weltmeister. Der frühere Weltranglistenfünfte Jiri Novak, sein tschechischer Landsmann Bohdan Ulihrach (Ex-Nummer 22 der Welt) und Lokalmatador Martin Sinner (ehemalige Nummer 82) waren bereits vor zwölf Monaten in Remscheid dabei.
Gegner noch offen

Aber auch die Konkurren­ten  haben klanghafte Namen am Start. Als Topfavorit neben Bohlsbach wird der Ratinger TC gehandelt, der in der Regio­nalliga  West Vorjahresmeister SC Remscheid hinter sich ließ. Topstar der Westdeutschen ist der ehemalige Weltranglisten­vierte  und langjährige deut­sche  Daviscup-Spieler Nicolas Kiefer. Ein weiterer früherer Top-20-Spieler ist der Öster­reicher  Stefan Koubek. Auch
der belgische Zwei-Meter-Riese Dick Norman feierte früher Er­folge  auf der ATP-Tour.
Der SSC Berlin bietet mit dem Schweden Thomas En­qvist  ebenfalls einen frühe­ren  Weltranglistenvierten und Australian- Open-Finalisten auf. Sein Landsmann Magnus Larsson war einst die Num­mer  26 derWelt. Frantisek Cer­mak,  der tschechische Spitzen­spieler  des TC RB Regensburg, gewann 2013 im Alter von 36 Jahren den French-Open-Ti­tel  im Mixed an der Seite sei­ner  Landsfrau Lucie Hradecka. »Ich sehe uns zusammen mit Ratingen und Berlin auf einer Ebene. Regensburg ist sicher­lich  leichter Außenseiter, aber definitiv nicht zu unterschät­zen  «, prognostiziert Baumann.
Auf wen die Bohlsbacher am Samstag ab 10 Uhr imHalb­finale  treffen, steht noch nicht fest. »Um 9.30 treffen sich die Mannschaftsführer mit dem Oberschiedsrichter. Dann wer­den  die jeweils sechs Einzel­spieler
anhand eines Punkt­schemas  verglichen«, erklärt Baumann das komplizierte Prozedere. Demnach dürfte Ratingen an Position eins ge­setzt  werden vor Berlin, Bohls­bach  und Regensburg. »Wir würden dann im Halbfinale auf Berlin treffen, was alles an­dere  als einfach wird«, so Bau­mann.  Am Sonntag treffen die beiden Halbfinalsieger ab 10 Uhr im Finale aufeinander, die Verlierer bestreiten das Spiel um Platz drei.
Mit zwei Zusatztribünen für insgesamt 300 bis 400 Zuschau­er  und einem Verpflegungs­zelt  hat sich der TC Bohlsbach auf den Ansturm der Tennis-Fans gerüstet, die Eintritts­preise  von sechs Euro pro Tag oder zehn Euro für beide Ta­ge  sind mehr als moderat. »Wir würden uns natürlich freuen, wenn wir unseren Gästen eine tolle Kulisse bieten könnten«, hofft Baumann. Die Krönung mit dem Titelgewinn soll dann
das Sahnehäubchen sein.
OT-Bericht vom 31.08.17 hier


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