Sportlerehrung im Offenburger Rathaus: Weltmeister, Europameister und deutsche Meister empfangen
Stolz auf das Vollbrachte: Im Offenburger Rathaus wurden die Herren 40 des Tennisclubs Blau-Weiß Bohlsbach für ihren Meistertitel geehrt. Mit dabei war auch die Ortsvorsteherin von Bohlsbach, Nicole Kränkel-Schwarz (links). Foto: Ulrich Marx
Die Sportlerehrung und der Eintrag in das Goldene Buch der Stadt fand am Samstagvormittag im Rathaussaal mit zahlreichen geladenen Gästen statt. Gleich drei nationale und internationale Spitzenleistungen des Sports wurden gewürdigt.
VON URSULA GROSS
Offenburg. Eine familiäre Herzlichkeit bestimmte den Ton der Sportlerehrung am Samstagvormittag im Rathaus der Stadt. Zugleich brachte die Höhe der Erfolge nationales, internationales und sogar weltweites Flair in den Rathaussaal. »Denn es gilt einen Weltmeister, einen Europameister sowie deutscheMeister zu empfangen, zu würdigen und mit einem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt zu ehren«, stellte Oberbürgermeisterin Edith Schreiner sichtlich stolz die Dimensionen klar. Weltmeister im Speerwurf wurde Johannes Vetter von der Leichtathletik Gemeinschaft Offenburg (LGO) mit dem Gold-Wurf von 89,89 Metern bei den Leichtathletik- Weltmeisterschaften im Londoner Olympiastadion im August.
Weiterer Geehrter war LGO-Sportler Milo Skupin-Alfa, der als U20-Europameister in der 4x100-Meter-Staffel einer der schnellsten jungen Sprinter Europas ist. In Mannschaftsstärke, samt Helfern und Ortsvorsteherin Nicole Kränkel-Schwarz, strahlte der Tennisclub Blau-Weiß Bohlsbach. Mit dem Titel »deutscher Meister« hatten sich die Herren 40 die Deutsche Mannschaftmeisterschaft gesichert – der Höhepunkt in der 44-jährigen Vereinsgeschichte des Clubs. »Auf den Balkon dürfen Sie alle, wenn das wiederholt wird«, schmunzelte Oberbürgermeisterin Edith Schreiner gut gelaunt.
Es war aber auch ohne Winken eine Feier, die unzählige Gäste bewegte. Unter ihnen war LGO-Präsident Rüdiger Hurrle, der sich für die hervorragende Sportförderung der Stadt bedankte. Was sich hier im Sport entwickelt habe, so Hurrle, »gereiche zur Ehre. Wir alle werden über den Sport eine wachsende Bürgergemeinschaft. «
120 Sportvereine
Rund 120 Sportvereine gibt es in der 60000-Einwohner- Stadt. »2,1 Millionen Euro plus eine Investitionsförderung von 700000 Euro haben wir vergangenes Jahr für den Sport ausgegeben«, hatte Oberbürgermeisterin Schreiner »eine Hausnummer« benannt. Der Präsident des Badischen Leichtathletik-Verbandes Philipp Krämer sah die blühende Sportlandschaft der Ortenau mit Wohlgefallen. Erfolg habe viele Väter und Mütter, »aber Sie sind schon der Vater, für das, was möglich wurde «, wandte er sich an Rüdiger Hurrle. Funktionäre sind das eine, Sportler, Trainer und Vereinsgemeinschaften das andere. Dass bei allen erfolgreichen Sportlern die große Danksagung auch an die Menschen ging, die nicht im Blick der Öffentlichkeit stehen, war absolut sportliche Fairness, die gut bei den vielen Gästen ankam.
Mit Geldgeschenken und Urkunden bedacht, wurden die Sportler nun doch zum Schreiben »genötigt«. Einmal die Unterschrift seines Lebens ins »Goldene Buch« der Stadt zu signieren, das trieb dem jungen Milo Skupin-Alfa ein wenig Schweiß, mehr, als bei den Rennen, auf die Stirn. Über die heimatliche Anerkennung der sportlichen Leistungen freuten sich auch prominente Gäste, wie die Olympia-Speerwurf-Siegerin Christina Obergföll, der Bundes-Speerwurf-Trainer Boris Obergföll, die schon ihren »Nachwuchs« mitgebracht hatten, sowie zahlreiche Vertreter der Gemeinden und des Stadtrats. Glänzende Augen hatten die drei Geschwister von Milo Skupin-Alfa, als sie mit den Trainereltern die Zeremonie verfolgten. Peter Sachs, Vorsitzender des Tennisclubs Blau-Weiß Bohlsbach, bekräftigte noch einmal den Einsatz einer großen Gemeinschaft, ohne die Erfolg nicht möglich sei. Und darauf gab es für alle Gäste Sekt und Kuchen.
OT-Bericht vom 11.09.2017 hier.