Bereits zum vierten Mal durfte sich Bohlsbach als Meister feiern lassen. Foto: Verein

Kurz bevor im fernen New York mit Carlos Alcaraz eine neue Nummer eins der Tennis-Welt gekrönt wurde, erlebte der TC BW Bohlsbach seine eigene Sternstunde. Der deutsche Meistertitel bei den Herren 40, der zum vierten Mal errungen wurde, gehört fast schon zum Inventar bei den Blau-Weißen. Aber das hochklassige und emotionale Tennisfest, das die Bohlsbacher am Wochenende auf der eigenen Anlage feiern durften, machte diese Meisterschaft zur bisher wohl schönsten.
„Es ist längst nicht mehr so, dass sich hier ein paar ehemalige Topstars versammeln, einen Titel holen und mit dem Verein eigentlich nichts zu tun haben“, erklärt Teammanager Marc Baumann, warum er gerade diese Saison wie bisher keine andere genießen konnte: „Es ist ein richtiges Team zusammengewachsen und eine Einheit zwischen Mannschaft und Verein. Das macht richtig Spaß und ist alles andere als selbstverständlich.“ Den Großteil ihrer Karriere auf der ATP-Tour haben die ehemaligen Spitzenspieler wie Ivo Karlovic, Jaroslav Pospisil, Stephane Robert, Alexander Waske oder David Prinosil als Einzelkämpfer verbracht. „Sie sind jetzt aber richtig auf den Geschmack gekommen, was es heißt, Erfolge als Team zu erringen“, weiß Baumann. Ähnliche Voraussetzungen kennen die Altstars aus früheren Zeiten nur vom Davis- Cup.

Mit dem emotionalen Länderkampf kann man sich in Bohlsbach natürlich nicht vergleichen – aber Duelle wie Ivo Karlovic gegen Tommy Robredo, Stephane Robert gegen Nicolas Kiefer oder Alexander Waske gegen Hicham Arazi wären diesem noch vor wenigen Jahren mehr als gerecht geworden. „Dass wir solche Matches hier erleben dürfen, ist wirklich unglaublich“, sprach Baumann den über 500 Zuschauern aus der Seele, die am Sonntag den 7:2-Finalsieg gegen den TC SSC Berlin vor Ort erlebten.
Wie gut der Teamspirit bei den Ortenauern ist, zeigte auch die Tatsache, dass sich auch die nicht eingesetzten Spieler voll einbrachten. So waren beispielsweise die beiden früheren tschechischen Welts
tars Jiri Novak und Bohdan Ulihrach eigens angereist, obwohl ein Einsatz nicht geplant war. „Jeder unterstützt hier jeden, egal ob bei der Match-Vorbereitung, beim Coaching oder was auch immer gebraucht wird“, freut sich Baumann.
Mit dem gleichen Eifer war auch der komplette Verein am Start. Die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer kümmerten sich um die Verpflegung oder den Top-Zustand der sechs Plätze, auf denen neben den Teams aus Bohlsbach und Berlin auch noch der Ratinger TC und der TC Pfarrkirchen ihre Matches austragen durften. Schon in den Tagen vor der DM-Endrunde waren beim Aufbau von Zelten oder der Entfernung des Zauns an Platz eins zugunsten einer Tribüne jede Menge helfende Hände gefordert. „Das Zusammenspiel zwischen Verein und Mannschaft hat prima geklappt. Wir haben nur positives Feedback erhalten“, so Baumann. Nach der Siegerehrung konnte er mit seinem Team die Saison und das tolle Wochenende gebührend ausklingen lassen. „Kein Spieler ist vorzeitig abgereist. Wir haben noch zusammen gegessen und danach im Clubheim gefeiert. Dieser Abend hat alles perfekt abgerundet“, so der glückliche Teammanager.Noch gab es bei den Blau-Weißen keine konkreten Gespräche, mit welchem Personal das Team in der kommenden Saison 2023 zur Titelverteidigung antreten wird. Aber es würde sicher niemanden wundern, wenn die erfolgreiche Truppe auch den fünften Titel in Angriff nehmen würde.

Bericht vom 13.09.2022 hier. 


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