Tennis: Herren 40 treten am Wochenende in Remscheid bei der DM-Endrunde an / Zahlreiche Ex-Stars
Offenburg (mhu). Der TC BW Bohlsbach kann an diesem Wochenende Ortenauer Tennis-Geschichte schreiben. Die Herren 40 haben sich im Juli nach einer überragenden Saison den Meistertitel in der Regionalliga Südwest gesichert. Nun geht es zur Endrunde um die deutsche Meisterschaft nach Remscheid. Dort treffen sich die Titelträger der vier Regionalligen, um den nationalen Champion zu ermittelt. Es ist auch das Stelldichein zahlreicher ehemaliger Weltstars.
»Für uns ist das natürlich ein riesiges Abenteuer. Wir freuen uns extrem darauf und sind gespannt, wie es ausgeht«, sagt Bohlsbachs Mannschaftsführer Marc Baumann. Wie gut die Chancen für sein Team stehen, tatsächlich den Meistertitel zu erringen, ist schwer zu beurteilen. »Das hängt auch davon ab, in welcher Besetzung die anderen Teams antreten«, weiß Baumann.
Die anderen Teams, das sind der SSC Berlin, der TC RW Regensburg und Gastgeber SC Remscheid. »Es ist schon beeindruckend, welche Namen da auftauchen, wenn man die Meldelisten anschaut«, findet nicht nur Baumann. Insbesondere gilt das für den Gastgeber aus Westdeutschland. Dort schlägt unter anderem der ehemalige Weltranglisten-38. Karsten Braasch auf – an Position sechs.
Angeführt wird das Remscheider Team vom Niederländer Sjeng Schalken, der in seinen besten Zeiten die Nummer 11 der Welt war, und dem über zwei Meter großen Belgier Dick Norman, der ehemaligen Nummer 85 im ATP-Ranking.
Fast noch namhafter besetzt ist der SSC Berlin, der mit den beiden Schweden Thomas Enqvist (ehemalige Nummer 4) und Magnus Larsson (10) zwei Ex-Top-Ten-Spieler aufbieten kann. Rechnet man Bohlsbachs Spitzenspieler Jiri Novak als frühere Nummer 5 dazu, schlagen damit am Wochenende vier Spieler in Remscheid auf, die früher unter den ersten 11 der Welt standen. »Das wird der absolute Höhepunkt für den Verein und dürfte in die Geschichte eingehen«, sagt entsprechend Anja Wessel, die Vorsitzende des gastgebenden SC Remscheid.
Von der Papierform etwas schwächer besetzt ist das Team aus Regensburg. Immerhin schlägt für die Oberpfälzer aber David Prinosil auf, der 1996 in Atlanta zusammen mit Marc-Kevin Göllner die olympische Silbermedaille im Doppel gewonnen hat. Der Rest des Kaders dürfte aber nicht stark genug sein, um den anderen Teams Paroli zu bieten. »Ich sehe uns mit Berlin und Bohlsbach auf einem Niveau«, meint auch Remscheids Kapitän Bernd Königsmann.
Die Bohlsbacher können in Bestbesetzung antreten und setzen vor allem auf ihre Ausgeglichenheit im Team. Neben Novak werden dessen tschechischer Landsmann Bohdan Ulihrach sowie Marcello Craca und Martin Sinner im Team stehen – allesamt frühere Weltklassespieler. Auf den hinteren Positionen sollen der nach seiner Rückenverletzung wiedergenesene Marius Gogonea und Oliver Killeweit antreten.
Morgen ab 10 Uhr werden die beiden Halbfinals ausgetragen, am Sonntag findet das Endspiel statt. Auf wen Bohlsbach in der Vorschlussrunde trifft, wird erst direkt vor Spielbeginn festgelegt. Dafür wird ein komplizierter Punkteschlüssel der einzelnen Spieler zugrunde gelegt, nachdem die Mannschaften in eine Reihenfolge von eins bis vier gebracht werden. »So wie ich es verstehe, wären wir an vier gesetzt und würden dann zunächst auf Remscheid treffen«, glaubt Baumann. Damit wartet auf die Ortenauer der größte Brocken wohl direkt zum Auftakt.
Stehend von links: Jiri Novak, Bohdan Ulihrach, Marius Gogonea, Jürgen Schäfer, David Krizek, Marc Baumann
Kniend von links: Oliver Killeweit, Patrick Stuber, Martin Sinner
Es fehlen: Marcello Craca, Alexander Volkov
OT-Bericht vom 02.09.16 hier.