Tennis: Nach vier deutschen Meistertiteln mit zahlreichen früheren Weltstars hat der TC BW Bohlsbach seine Herren 40 abgemeldet. Teammanager Baumann: „Aufhören, wenn es am Schönsten ist.“


Der kroatische Aufschlagriese Ivo Karlovic führte den TC BW Bohlsbach im September zum vierten deutschen Meistertitel.

VON MARCUS HUG

Offenburg-Bohlsbach. Sieben Jahre lang sorgten die Altstars der Tennis-Szene im Herren-40-Team des TC BW Bohlsbach für Begeisterung und holten dabei vier Mal den deutschen Meistertitel in die Ortenau. Das absolute Highlight war dabei der Titelgewinn auf der heimischen Anlage im September durch den Sieg im hochklassigen Finale gegen den TC SSC Berlin. Nun geht diese Ära zu Ende, die Bohlsbacher haben ihre Mannschaft für die kommende Saison abgemeldet.
„Wir haben lange überlegt, es war eine schwere Entscheidung“, berichtet Teammanager Marc Baumann, „aber diese Saison mit der DM auf der eigenen Anlage war einfach nicht mehr zu toppen. Deshalb haben wir uns schweren Herzens entschieden, das Kapitel zu beenden.“
„Haben alles erreicht“
Ehemalige Topstars wie der frühere Weltranglistenfünfte Jiri Novak, die ehemaligen deutschen Davis-Cup-Spieler Alexander Waske und David Prinosil oder zuletzt der langjährige Asse-Weltrekordhalter Ivo Karlovic, der 2021 noch im Hauptfeld der US Open stand, brachten internationales Flair auf die Bohlsbacher Anlage und zogen zahlreiche Tennisfans aus der Region in ihren Bann.

Im letzten Finale setzten sich die Blau-Weißen gegen das ebenfalls hochkarätig besetzte Team aus der Hauptstadt um Nicolas Kiefer, Björn Phau und Thomas Enqvist durch. Der 2,11-Meter-Riese Karlovic und der Spanier Tommy Robredo lieferten sich dabei ein begeisterndes Match, das genauso auch auf der ATP-Tour noch für Beifallsstürme gesorgt hätte. „Das war ein unglaubliches Wochenende. Wir haben damit alles erreicht, was wir uns vorgenommen hatten. Besser konnte es einfach nicht mehr werden“, findet Baumann.
Alter spielt eine Rolle
Die Entscheidung ging dabei allein vom Verein aus. „Die Spieler waren begeistert von der familiären Atmosphäre bei uns und hätten sehr gerne auch nächste Saison wieder hier gespielt“, weiß der Teammanager. Deshalb war die Enttäuschung bei dem einen oder anderen Akteur durchaus vorhanden, als Baumann die Entscheidung übermittelte: „Es ist ein richtiges Team gewachsen in den letzten Jahren, das hat sich richtig toll entwickelt. Aber man soll aufhören, wenn es am Schönsten ist.“ Auch der Altersfaktor spielte durchaus eine Rolle. „Spieler wie Jiri Novak oder Bohdan Ulihrach haben bei uns mit Anfang 40 losgelegt. Martin Sinner oder Marcus Hilpert könnten längst bei den 50ern spielen. Da hat man es zunehmend schwer, wenn man sich mit den jungen Wilden auseinandersetzen muss“, lacht Baumann und ist gespannt, „ob wir den einen oder anderen in der kommenden Saison bei einem anderen Team sehen werden.“

Bericht vom 21.12.2022 hier.hier. 


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